Nach
dem Auftaktsieg beim FC Wallbach verpasste es die „Erste“ am vergangenen
Wochenende im ersten Heimspiel der Saison nachzulegen. Gegen den Aufsteiger
Bosporus FC Friedlingen stand am Ende eine bittere, aber nicht unverdiente
Niederlage.
Schon
von Beginn an schienen die Gäste präsenter, spritziger und ballsicherer. Der
SVJ schaffte es nicht das Tempo und Pressing, welches in Wallbach noch
ausgezeichnet funktionierte, auf den Platz zu bringen. So lief man gerade in
den ersten 30 Minuten fast nur dem Ball hinterher, schaffte es nicht in die
Zweikämpfe zu kommen und konnte auch in der Offensive keine Akzente setzen.
Nach 16 Minuten folgte, wenig überraschend, der Führungstreffer für die Gäste
aus Friedlingen. Nach eigenem Einwurf verpasste man es den Ball ausreichend zu
klären, verlor anschliessend, trotz Überzahl, den entscheidenden Zweikampf vor
dem eigenen Strafraum. Die Friedlinger kombinierten sich gefällig in den
Sechzehner, wo sich Stürmer Rudmich die Chance nicht nehmen liess und eiskalt
vollendete. Auch der Rückstand schien unsere Mannschaft nicht aufzuwecken.
Weiterhin blieb der Gast spielbestimmend. Weitere klare Torchancen waren im
ersten Durchgang allerdings nicht zu verzeichnen. Die Gäste zeigten sich im
letzten Drittel nicht zielstrebig genug, um aussichtsreiche Situationen zum
Ausbau der Führung zu nutzen. Der SVJ fand in der Offensive weiterhin praktisch
gar nicht statt. Ein eher ungefährlicher Schuss von Stefano Fornino sollte der
einzige Abschluss in den ersten 45 Minuten bleiben.
Im
zweiten Durchgang schien der SVJ dann besser ins Spiel zu kommen. Die Gäste
ließen merklich nach. Nach etwa 60 Minuten bot sich Yannick Rüd, freigespielt
von Fornino, die große Chance zum Ausgleich. Den Torhüter schon umkurvt,
verstolperte er leider den Ball und kam nicht mehr entscheidend zum Abschluss.
Obwohl nun mehr Ordnung und Zug im Spiel des SVJ war, schaffte man es in der
Folge kaum gefährlich zu werden. Die Gäste spielte weitgehend auf Konter und
suchten so die Entscheidung. Diese hätten sie nach 70 Minuten auch herbeiführen
können, Stürmer Mulaj scheiterte mit seinem Heber aber alleinstehend vor Yannic
Frey. Ca. 10 Minuten später verpassten die Gäste erneut eine aussichtsreiche
Chance als ein Abschluss aus spitzem Winkel knapp am Jestetter Gehäuse
vorbeistrich. So sollte die fehlende Kaltschnäuzigkeit dann doch noch bestraft
werden. Den Ausgleich hatte der SVJ in der 81. Minute einem „Geniestreich“ von
Silvan von Ow zu verdanken. Er sah, dass der Torhüter zu weit vor dem Gehäuse
postiert war, nahm ca. von der Mittellinie maß und sorgte mit einem
wunderschönen Tor für den umjubelten Ausgleich. Nun schien der SVJ am Drücker,
blieb weiterhin optisch überlegen, wirkte in den meisten Situationen aber
weiterhin zu fahrig und ungenau. Die beste Chance zum Führungstreffer verpasste
der eingewechselte Marc Russ, der eine Freistossflanke leider nicht mehr
entscheidend aufs Tor bringen konnte. Bereits in der Nachspielzeit zahlte die
junge SVJ-Defensive dann Lehrgeld. Ein Gästespieler wurde auf der linken Seite
nicht entscheidend bei der Hereingabe gestört. Der Gästestürmer konnte den Ball
ruhig, mit dem Rücken zum Tor, annehmen und quer legen. Aus 11 Metern ließ sich
Mulaj die Chance nicht nehmen und besorgte den Siegtreffer für die Gäste. Wenig
später besiegelte der Schlusspfiff die erste Saisonniederlage.
Unterm
Strich steht eine ärgerliche, unnötige, weil vermeidbare Niederlage. Dennoch
muss man auch von einem nicht unverdienten Sieg der Gäste sprechen, da der SVJ
über die gesamte Spielzeit merkwürdig passiv und ideenlos wirkte. Wären die
Gäste zielstrebiger zu Werke gegangen hätte das Spiel auch schon früher
entschieden sein können, so brachte eine starke Einzelaktion doch noch den
Ausgleich. Klar wollte man anschliessend mehr, rückblickend wäre es aber
sicherlich cleverer gewesen, gemessen am Spielverlauf, diesen einen Punkt
mitzunehmen. Das die am Schluss nicht gelang, ist eine Situation aus der alle
Spieler für die Zukunft nur lernen können. Fehler werden und dürfen passieren,
gerade bei Spielern die teilweise ihre erste oder zweite Bezirksligapartie
bestritten. Vorwerfen lassen muss man sich aber die fehlende Einstellung und
das passive Zweikampfverhalten, gerade im ersten Durchgang. Dies muss, bestenfalls,
gleich im Heimspiel gegen den FV Lörrach-Brombach II
besser werden.